Bücher

Beute machen

Roman

Bodo Morshäuser: Beute machen

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main

194 Seiten, Gebunden

ISBN 3-518-41741-X

 

 

Antonia vergeht sich an einer prallen Physalis, Bruno nimmt den Honig, der an der gefüllten Ananas hinuntertropft, mit den Fingerspitzen auf. So das Private. Anders das Berufliche: Jeden Abend läuft die erfolgreiche Fernsehserie Nebenan im Fernsehen, jeden Tag sitzt Bruno Vegas in einer deutschen Filiale der größten Fernsehfabrik Europas und schreibt mit seinen Kollegen Folge um Folge. Er verliebt sich in Antonia, die erst seit kurzem für Nebenan arbeitet. Sie werden zu "Liebespendlern" zwischen zwei Städten. "Ein doppelter Raub bei gegenseitiger Beute", kommentiert Freund Siegel. Bruno hat vor, sich aus dem Daily-Soap-Geschäft zurückzuziehen. Antonia will in der Firma Karriere machen. Was beiden gelingt, wird kein Gelingen für beide.

 

Ein Jahr nach der Trennung fährt er in Antonias Stadt. Genüsslich lässt Bruno seine Liebeskrankheit Revue passieren. Siegel hatte ihn gewarnt, diese Reise anzutreten und seine "geglückte Trennung" zu gefährden. Was eine frühere Kollegin ihm dann über Antonias weiteren Weg erzählt, verschlägt ihm den Atem. Am nächsten Morgen beginnt Bruno diesen Bericht. "Als erstes hatte ich den Titel: Beute machen."

 

 

"Morshäusers Stärke liegt in seinem Blick auf soziale und emotionale Zwischenräume. Vieles sieht er, was keiner sieht. Dieser Blick geht von einem schwer bestimmbaren Ort zwischen Peripherie und Zentrum aus. Es ist die Perspektive eines 'Stadtrandmenschen', der, gleichermaßen entfernt von Innenstadt und Randbezirken, offenen Auges durchs Gelände geht."

Steffen Richter

 

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